Tipps für alle Leistungsträger:innen und Arbeitgeber:innen

High Performer im Job

Wenn du deinen Job besonders gut machst oder im Vergleich zu den Kolleg:innen in der gleichen Zeit mehr schaffst, bekommst du als Dank… oft einfach noch mehr Arbeit aufgebrummt.

Wenn dir das bekannt vorkommt, gehörst du wahrscheinlich zu den sogenannten High Performern im Job. Oder du bist deren Vorgesetzte:r. Weil gerade die Leistungsträger:innen in Teams oft stille Held:innen sind, richten wir hier und heute das Spotlight auf sie: die High Performer in der Arbeit.

Du liebst deinen Job und deine Aufgaben gehen dir leicht von der Hand? Du scheust dich nicht, Verantwortung zu übernehmen? Du begegnest Herausforderungen rational und schiebst auch unangenehme Aufgaben nicht ewig vor dir her? Dann sind das Anzeichen dafür, dass du zu den High Performern im Job zählst.

 

Wenn dir als Chef:in diese Eigenschaften bei deinen Mitarbeiter:innen auffallen, gratulieren wir dir: Du hast echte Leistungsträger:innen bei dir im Team! 

 

Wie man High Performer erkennt, was deren Stärken und Schwächen sind und worauf du sowohl als Leistungsträger:in als auch als Vorgesetzte:r achten solltest, erfährst du in diesem Beitrag.

Das sind deine Stärken als High Performer

Wenn du dich in den bisherigen Beschreibungen schon erkannt hast, bist du mit hoher Wahrscheinlichkeit ein High Performer. Lass uns deine Stärken noch einmal zusammenfassen. 

 

Diese fachlichen Skills zeichnen dich als High Performer aus:

 

  • Fundiertes Fachwissen
  • Hohe Lernmotivation und Offenheit für Neuerungen
  • Zielstrebigkeit und Disziplin
  • Analytisches und strategisches Denken
  • Ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein
  • Führungsqualitäten
Oberkörperfreier und muskulöser Mnn beim Trainieren auf einer Matte am Boden
Drei freundliche und junge Mädchen posieren in modernen Sport-Outfits.

In deiner Arbeit bist du sehr fokussiert, du lässt dich wenig ablenken und kannst dich gut auf deine Aufgaben konzentrieren. Manchmal so gut, dass du alles um dich herum ausblendest. Auf andere Mitarbeiter:innen kannst du dadurch sogar kühl und distanziert wirken. Dennoch ist dir der Austausch mit deinem Team und anderen Abteilungen sehr wichtig. Du kommunizierst stets auf Augenhöhe, wirkst sehr selbstsicher, bist aber auch an anderen Meinungen interessiert.  

 

Zusätzlich verfügst du als High Performer über soziale Soft Skills, wie:

 

  • Ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit
  • Hohe Empathie
  • Belastbarkeit und Stressresistenz
  • Selbstbewusstsein und Souveränität
  • Hohe soziale Intelligenz

 

Als High Performer hast du eine starke Verbindung zu dir selbst und du achtest auf deine Work-Life-Balance. Auch, weil du Interessen und Hobbies hast, denen du dich außerhalb deiner Arbeit leidenschaftlich widmest. Du gehst sachlich-rational und lösungsorientiert an alles heran und machst Dinge erst mit dir selbst aus, bevor du zu anderen gehst. Dadurch wirkst du sehr ausgeglichen und cool – auch in Stresssituationen. 

 

Deine zwischenmenschlichen Stärken sind dein Einfühlungsvermögen und dein Kommunikationstalent: Du hast feine Antennen für Menschen und Stimmungen – und damit die Fähigkeit, in jeder Situation rational zu reagieren und empathisch zu kommunizieren.

Für Vorgesetzte: Erkenne deine leistungsstärksten Mitarbeiter:innen

High Performer sind ein Hauptgewinn für dein Unternehmen. Durchschnittlich gehören nur drei bis fünf Prozent deiner Mitarbeiter:innen zu den High Performern. Umso wichtiger ist es, dass du sie förderst, um sie langfristig in deinem Betrieb zu halten. 

muskulöse Frau in Sport-Kleidung beim Gewichtheben

Wie kannst du deine High Performer identifizieren?

Die Leistungsträger:innen in deinem Team erkennst du an folgenden Faktoren:

  • Sie fragen aktiv nach neuen Aufgaben und sind offen für neue Projekte.
  • Routineaufgaben unterfordern sie schnell.
  • Sie schaffen ihre Arbeit in kürzerer Zeit und mit besserem Ergebnis als andere.
  • Bei Schwierigkeiten suchen sie aktiv nach Lösungen und setzen dabei auf Kooperation/ Information.
  • Sie sehen Feedback positiv und arbeiten viel an sich und ihren Skills. 
  • Neuerungen und Änderungen stehen die High Performer positiv gegenüber.   
  • Sie probieren gerne neue Wege oder Ansätze aus, um daraus zu lernen.

 

 

Das brauchen High Performer im Job

Hast du die High Performer in deinem Unternehmen entdeckt? Herzlichen Glückwunsch! Jetzt solltest du die Arbeitsbedingungen so gestalten, dass du diese wertvollen Mitarbeiter:innen langfristig halten und fördern kannst.

 

High Performern ist oft selbst bewusst, dass sie gute Arbeitskräfte sind. Sie bringen eine hohe Eigenmotivation mit und können auch Kolleg:innen gut motivieren. Dementsprechend sind ihnen drei Dinge wichtig: Ein angemessenes Gehalt, Wertschätzung und Entwicklungsmöglichkeiten. 

 

Deinen Leistungsträger:innen ist es wichtig, gute Arbeit zu leisten, was ihnen aufgrund ihrer Fähigkeiten auch sehr leicht fällt. Sie möchten dafür aber gesehen und wertgeschätzt werden. Regelmäßige Feedbackgespräche, Weiterbildungsangebote und neue Aufgaben sind Wege der Anerkennung, die du als Arbeitgeber:in deinen Top-Employees leicht bieten kannst. Vergiss nicht: Auch das schnellste und motivierteste Rennpferd braucht Streicheleinheiten und das eine oder andere Zuckerstückchen als positive Bestärkung.

So bindest du Leistungsträger:innen an dein Unternehmen

Oft reagieren Manager:innen auf den hohen Einsatz und die außergewöhnliche Effizienz von High Performern damit, ihnen einfach noch mehr Arbeit aufzuhalsen. Die Mitarbeiter:innen fühlen sich dadurch weder verstanden noch wertgeschätzt und werden zunehmend frustriert. Im worst case suchen sie sich einen neuen Job. 

 

Hier sind die Führungsqualitäten von dir und deinen Teamleiter:innen gefragt: Wenn ihr wisst, wie eure Mitarbeiter:innen ticken und was sie antreibt, könnt ihr mit ihnen auf Augenhöhe interagieren. Dann fällt es leichter, Wertschätzung sowie Verständnis aufzubauen und den richtigen Umgang mit euren High Performern zu entwickeln.

 

Für eine langfristige Bindung deiner Top-Mitarbeiter:innen solltest du Folgendes beachten:

 

  • Entwicklungsmöglichkeiten: Bevor dein High Performer zu einem Mitbewerber wechselt, solltest du ihm/ ihr die Chance geben, sich horizontal oder vertikal in deinem Unternehmen zu entwickeln. Gib ihm oder ihr die Möglichkeit, in eine andere Abteilung oder Position zu wechseln oder unternehmensintern aufzusteigen. 
  • Fortbildungsmöglichkeiten: Zwinge deine Mitarbeiter:innen nicht in Kurse oder Veranstaltungen, aus denen sie subjektiv nichts mitnehmen können. Lege mit deinen High Performern stattdessen einen Weiterbildungsplan oder ein Budget fest, die sie eigenständig für Workshops, Schulungen, Kurse und Events verwenden bzw. umsetzen können. Sie werden dich nicht enttäuschen!
  • Vertrauen und Verantwortung: Binde deine Leistungsträger:innen frühzeitig in Projekte ein und überlasse ihnen den Lead. Sie werden sich zu 110 Prozent dafür einsetzen und die Führung verantwortungsvoll übernehmen. Außerdem wissen sie einzuschätzen, welche Kolleg:innen sie wofür einsetzen, was sie selbst übernehmen und wo externe Mittel oder zusätzlicher Support nötig sind.
Junger, fokusierter Mann auf einer Laufbahn beim Laufstart.
Sportlicher Mann beim Ballet-Tanzen

Worauf solltest du als High Performer achten?

Typische High Performer sprechen wenig über sich, ihre Bedürfnisse und Befindlichkeiten. Als Vertreter:in dieser Job-Spezies versuchst du lieber, im Stillen Lösungen zu finden und Probleme mit dir selbst auszumachen. Du bist sehr reflektiert, gehst logisch und rational an Challenges heran und bist im Job wenig emotional. Außerdem liebst du Herausforderungen, du magst es, gefordert zu werden und Verantwortung zu übernehmen. 

 

Du sprichst Troubles direkt an, bleibst dabei aber sachlich und hast eine rationale Problemanalyse parat. Du möchtest in deinem Team integriert sein und dir liegt es am Herzen, dich mit deinen Kolleg:innen auszutauschen. Für Gossip, “Sudern” und Jammern hast du aber weder Zeit noch Verständnis. 

 

Deine Challenges als High Performer scheinen komplex und widersprüchlich zu sein: Zum einen solltest du bei Verantwortung und Workload auf deine Grenzen achten, um nicht auszubrennen. Zum anderen solltest du lernen, aktiv zu kommunizieren. Nimm Herausforderungen nicht schweigend hin, sondern teile dich deinen Kolleg:innen und Vorgesetzten mit. Achte bewusst darauf, Zeit für Regeneration und Ablenkung außerhalb der Arbeit in deinen Alltag einzubauen. Ausreichend Schlaf, Aktivitäten mit Familie und Freund:innen oder deine Hobbies solltest du bewusst genießen.

 

Sprich Reibungen sofort an, wenn du sie identifizierst. Egal, wie sehr du dich für deinen Job ins Zeug wirfst: Wenn du dir und deinen Bedürfnissen nicht Gehör verschaffst, wirst du langfristig in deinem Job nicht glücklich werden. Im schlimmsten Fall wirst du frustriert, brennst aus oder kündigst. Vergiss nicht: Wer spricht, wird gehört! Du hast die Skills und die Power, um deine Bedürfnisse zu kommunizieren.

Fazit:

Für Vorgesetzte:

Lerne deine Mitarbeiter:innen kennen und setze sie entsprechend ihren Fähigkeiten ein. Wer gut performt, sollte nicht einfach “more of the same” aufgeladen bekommen. Achte darauf, wo und wie du deine High Performer bestmöglich einsetzen kannst und erarbeite mit ihnen einen individuellen Förderplan. Im besten Fall entwickeln sich deine Leistungsträger:innen horizontal und vertikal in deinem Unternehmen weiter.

Eigencheck

Achte bewusst auf deine Bedürfnisse und deine Grenzen. Finde die Balance zwischen Herausforderung und Routine, zwischen Weiterentwicklung und Konsolidierung, zwischen fachlichen und sozialen Skills. Im Idealfall hast du die Gewissheit, dich jederzeit einbringen zu können, gefördert und gefordert und vor allem gesehen sowie wertgeschätzt zu werden.

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Und vor allem: Bleib’ neugierig!